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 Christina Lux

Christina Lux

(Volksbad – Kulturzentrum am Nordertor, Flensburg/16.03.2007)

Lux-Klein 

 

Mit Purismus überzeugend!

 

Eine ausdrucksstarke Stimme mit viel Farbbrillanz und ein musikalisch feines Gespür für Harmonien waren mir von ihr bereits bekannt, als mich ein guter Flensburger Freund vor einiger Zeit mit dem Album “Pure Love” (2001) auf Christina Lux aufmerksam machte. Dass die gebürtige Karlsruherin, mit mittlerweile 41 Jahren, sich aber über die vielen Jahre der Musikerfahrung hinweg obendrein ein derart gekonntes Gitarrenspiel aneignen konnte, überwältigte mich an diesem Abend mit Beginn der ersten Minute:

“Andre´,...der weite Weg in den hohen Norden hat sich gelohnt!”

 

Das ehemalige Badehaus aus dem frühen 20. Jahrhundert namens „Volksbad“, gelegen an der Flensburger Förde kurz vor Dänemark (an dem unweit übrigens auch ein Finnwal gesichtet wurde und noch an diesem Wochenende so einige Angler erschreckte), war gefüllt mit dem Archetyp norddeutscher Gemütlichkeit, wie ich sie schätze. Ein gemischtes Publikum, mit dem Schwerpunkt im mittleren Alter, machte es sich drinnen im verwinkelten Raum auf Stühlen, Barhockern, Bänken oder angelehnt an Säulen gemütlich, als nasskühler Steilwind & Brillen unfreundliches Schmuddelwetter vor der Tür den Hafenbereich regierte und hin und wieder pfeifend den schleichenden Eintritt suchte. Da wurde im blauen Schipperpulli oder Matrosenhemd bei einer heißen Tasse Friesen-Tee, einem Glas Rotwein, einer kühlen Buddel Flens und der/dem Liebsten im Arm den schönen, tief grabenden Texten (hier und dort ein wenig in deutscher aber überwiegend englischer Sprache) und den einfühlsamen Melodien andächtig gelauscht.

Zwei Gitarren (E und Akustik), ein Mikro, ein Hocker – mehr brauchte Christina Lux nicht, um die Zuhörer für sich von einer kleinen Bühne aus zu gewinnen. Eine entspannte Mischung aus ruhigem aber auch mal impulsiven Blues, Folk und nicht austauschbarem Adultpop, verbunden mit interessanten Geschichten rund um die Songs, bestimmte den lauschigen Abend.

Genau so stellte ich mir immer den idealen Songwriterabend vor. Da sitzt jemand, der etwas erlebt hat, sich für sein Publikum öffnet und an seinem Leben und dem anderer (u.a. an einer gemeinsamen verrauchten, heimischen Küchen-Jamsession mit dem kürzlich verstorbenen Gitarrenvirtuosen Chris Jones) teilhaben lässt; und dies gekonnt spielerisch mit Fingern und Stimmbändern in unsere Hörgänge und Herzen transportiert. Auch Frau Lux gefiel es doch merklich sehr. So bedankte sie sich in ihrem gewohnt entspannt wirkendem Erzählstil- und ton, bei dem ein jeder gerne lauscht, beim kuschlig zurückgelehnten Publikum für das Erscheinen zu einem solch kleinen Kulturevent - unter dem sonstig vorherrschendem Überangebot von Freizeitmöglichkeiten - und bekundete an anderer Stelle auch ihre Sympathie zu der Location, bei der sie bis dato nach eigenen Angaben schon mindestens dreimal gastierte und immer wieder gerne zurückkehrte.

Musikalisch interessant war auch, wie sich Lux bei einigen Songpassagen ihrer Stimmqualitäten bediente, um in Al Jarreau- oder David Gilmour-Manier im Einklang mit den gespielten Gitarrensaiten die Töne nachzuspielen oder auch mal eindrucksvoll die Percussionfunktion zu übernehmen. Auch drollig an sich war doch die beobachtete Szene, wie Christina Lux nach dem Hauptteil zweimal eine kleine Türnische im engen Barbereich aufsuchte, um den tosenden Applaus zur Einleitung zweier Zugabenblöcke abzuwarten. Auch das ungewöhnliche „Mischen unter die Leute“ während einer zuvor eingelegten Pause im Mittelteil machte sie doch sehr sympathisch und verlieh dem Abend als auch ihren Songs umso mehr ein vertrautes Gefühl von Authentizität, die vielen heutigen Künstlern leider immer mehr abgeht. Umso mehr freut es mich auch an diesem Abend noch zu hören, dass ihr aktueller Tonträger „Coming home at last“ (2006) nun auch (textlich unzensiert) Einzug im größten und hart umkämpften US-Markt finden wird...

„Christina,... der Lone Reviewer drückt Dir alle Daumen die er hat!“

 

a.j. (andre@lonereviewer.de)

 

Pressebild mit freundlicher Genehmigung von Jim Rakete/christinalux.de

 

Offizielle Links:

 

www.christinalux.de

www.volxbad.de

www.myspace.com/christinalux

 

 

 

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