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 SG Backstage

Drei Lone Reviewer (Andre, Andreas, Ralf) und Renate waren am 2.1. nach dem Anplackt-Konzert bei Stefan Gwildis und der Band backstage. Hier sammeln wir die Berichte dazu. Derzeit ist der erste online, von Andreas:

Backstage-Berichte: Die Lone Reviewer bei Stefan Gwildis

 

2.1.2006, 23:30 bis 00:45

 

Bericht von Andreas

 

Als Anfang November 2005 eine Einladung von Stefan Gwildis zu einem der Neujahrskonzerte – verbunden mit einem persönlichen Kennenlernen –  kam, waren wir (wie jeder gemeine Gwildis-Fan) schon seit fast drei Monaten im Besitz von Konzertkarten. Was tun? Nach einer kurzen Anfrage an das Stefan-Gwildis-Team war alles klar: Meine Frau und ich würden die regulären Konzertkarten behalten, zwei weitere Lone Reviewer würden die Gästekarten bekommen – und nach dem Konzert backstage waren wir dann vier.

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Nach dem Konzert wartete noch eine Gruppe mit einem im Rollstuhl sitzenden, weiblichen Gwildis-Fan vor dem Backstage-Eingang. Chris vom Stefan-Gwildis-Team, die vorher mit uns alles Organisatorische geklärt hatte, und Ordner von der Musikhalle versuchten, einen rollstuhlgeeigneten Weg in den Backstage-Bereich zu finden. Eine Angestellte der Musikhalle hatte schließlich die Lösung: „Sie müssen hier rum und da raus, und dann außen links rum, und dann um die gesaaaaaamte Musikhalle, und da hinten rechts wieder rein ..“ Nach Klären der Prozedur schleuste Chris uns schließlich über normale Treppen backstage .. musste aber sofort weiter, um die Rollstuhlfahrerin auf der anderen Seite in Empfang zu nehmen. „Stefan müsste hier irgendwo sein“.

 

Und so kam es als Motto des Abends zur Abwandlung des Bruno-Moravetz-Spruchs aus dem Jahre 1980: „Wo ist Behle?“ fragte der Sportreporter immer während einer TV-Übertragung der olympischen Winterspiele, weil er den Langläufer nicht im Bild entdecken konnte. Bei uns fing der Abend an mit ..

 

Wo ist Stefan?

 

Im Garderobenbereich war er nicht. Heinz Canibol, Chef von 105music, nahm schließlich das Heft in die Hand und zeigte uns den Weg: „Stefan ist noch mit Fans auf der Bühne.“ So warteten wir vor dem Bühnenausgang auf Stefan, vor dem Regy Clasen wenige Minuten zuvor das Gwildis-Handtuch hatte ergattern können.

 

Als Stefan kam, zuerst etwas verunsichert („Wer sind die?“), stellten wir uns vor. Als er merkte, dass wir „die Konzertberichte“ schreiben, war das Eis gebrochen. Dann gab es einen kurzen Smalltalk über die neuen Arrangements während des Anplackt-Konzertes. Als ich erwähnte, dass das mit dem Versteigern der Podiumsplätze für den Gospelchor ja eine tolle Idee wäre, schaute Stefan etwas skeptisch und meinte „die Idee war wohl, bei voller Musikhalle noch zusätzliche Zuschauerplätze zu schaffen.“ Naja, Stefans Erklärung war etwas zu offensichtlich, zu normal, zu gewöhnlich, die konnten wir natürlich für unseren Konzertbericht so nicht akzeptieren, unsere Geschichte war doch da viel aufregender.

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Lone Reviewer stellt Stefan Gwildis, als er gerade das für die Zuschauer bestimmte Handtuch in die Umkleidekabine entführen will ..

 

Schließlich diskutierten wir noch über die DVD vom legendären Stadtpark-Konzert und über die Kürzungen und ob der NDR auch alles gut aufbewahren würde für spätere Veröffentlichungen. Als ich den Titel „Wo bist Du grad“ ansprach, meinte Stefan, da wäre wohl auch in Zukunft nichts zu machen, weil bei diesem Titel der Ton nicht akzeptabel war. Was sich im Stadtpark toll anhörte, war wohl in Bytes gegossen nichts geworden.

 

Mittlerweile kam Regy Clasen auf unsere Gruppe zu, um uns zu begrüßen und sich bei Stefan zu verabschieden. Regy war schon umgezogen, „in zivil“, und meinte, sie müsse morgen sehr früh raus. Und schließlich hatte es auch die Rollstuhlfahrerin in den Backstage-Bereich geschafft und wurde von Stefan begrüßt. Stefan meinte nun, er müsse endlich mal aus seinem „sauteuren“ Anzug raus, wir sollten doch mal in den Catering-Bereich gehen. Und das machten wir dann auch.

 

Als wir uns dem Raum näherten, wurden wir erst einmal abgefangen. „Haben Sie einen Backstage-Ausweis?“ Ausweis? Wir waren doch eingeladen worden? In Abwandlung des Mottos des Abends sahen wir uns verzweifelt um ...

 

Wo ist Chris?

 

Chris war nicht da, und so erklärten wir mit Engelszungen: Von Stefan Gwildis eingeladen, mit Chris alles abgesprochen, wenn sie Chris fragen würden, würde sie sagen, es sei alles in Ordnung. Irgendwo hatte ich doch noch einen E-Mail-Ausdruck der Einladung? Den brauchte ich dann doch nicht, wir kamen dann so hinein. Nachdem wir die Jacken abgelegt hatten, noch etwas am Rande des großen Raumes stehend, entdeckte ich plötzlich Manni Otto, den Fotografen, der bei sehr vielen Gwildis-Konzerten schon tolle Fotos gemacht hatte. Ich ließ die anderen drei von uns stehen und fragte Manni Otto, ob er Fotos gemacht hätte und ob wir wieder einige für unseren Konzertbericht bekommen könnten. Das sei kein Problem, meinte Manni, er hätte nur von einem normalen Zuschauerplatz auf dem Balkon die Fotos gemacht, aber es müsse da schon etwas Brauchbares dabei sein (wie man im Konzertbericht sieht: die Fotos waren toll geworden und geben die Stimmung im Konzert gut wieder). Zu unseren Konzertberichten meinte er „ihr müsst zu viel Zeit haben“. Stimmt nicht, konterte ich (was sich hier wieder beweist: dieser Backstage-Bericht kommt drei Wochen nach dem Konzert, und wird am Samstag und Sonntag jeweils um 6 Uhr morgens geschrieben).

 

Wieder zurück zu den anderen dreien, hatte Heinz Canibol zum zweiten Mal am Abend die Initiative ergriffen und die drei schon zu einem Glas Wein eingeladen. So prosteten wir uns auf das gelungene Konzert zu.

 

Die Band saß in dem großen Raum, in dem am Rande Unmengen von Stühlen aufgeschichtet waren, um einen großen, improvisiert zusammengestellten Tisch und aß noch etwas. Einige Musiker, wie auch Matze Kloppe, eilten geduscht durch den Raum und verabschiedeten sich, auch hier drohten wohl weitere Termine. Da Stefan noch in der Garderobe war und Regy sich schon verabschiedet hatte, blieb uns für einen Kontakt noch San Glaser, die wir zumindest schon „elektronisch“ kannten. Aber da blieb uns das Motto des Abends ..

 

Wo ist San?

 

San war nicht da, scheinbar auch schon gegangen. Und plötzlich kam dann Aufbruchstimmung auf. Manni Otto verabschiedete sich, Jürgen Meier-Beer vom NDR (früher Grand-Prix-Chef, jetzt beispielsweise Redakteur der Annett-Louisan-Konzert-Aufzeichnung) auch. Sollte man jetzt auch gehen? Als wir uns gerade entschlossen hatten, kam eine Gruppe von der Raucherpause zurück, unter anderem San Glaser und Hagen Kuhr. Da könnten wir dann San doch noch ansprechen, brauchten sowieso noch einen Koffeinschub und stiegen schnell auf Kaffee um.

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Lone Reviewer mit San Glaser: “Könnt ihr die Szene noch einmal nachstellen, als ihr alle mit Hagen Kuhr aus der Raucherpause vom Damen-WC kamt? Das Bild hätte unser Fotograf Ralf so gerne.”

 

Als San dann in einer anderen Gruppe plötzlich neben uns stand, wollten wir sie gerade ansprechen .. da ergriff Heinz Canibol wieder die Initiative, verabschiedete sich auch, lud uns aber auch ins Büro von 105music zum Kaffee ein. Und als wir dann merkten, dass noch nicht einmal Hamburger Lone Reviewer sich in Hamburg auskennen, um zu wissen, wo 105music genau sitzt („ich bin zu lange in Flensburg gewesen“), war das Gelächter groß.

 

Wo ist Andreas?

 

Heinz Canibol war gerade gegangen, da kam San Glaser auf unsere Gruppe zu. „Kennt ihr einen Andreas?“ Drei Finger zeigten auf mich. Mittlerweile durch den Kaffee auch wieder etwas wacher geworden, es war ja schon nach Mitternacht, diskutierten wir jetzt mit San. Sie erklärte uns zunächst, warum wir vor dem Konzert über die Besetzung so falsch informiert waren .. aber ihre Erklärung war so plausibel, so normal, so gewöhnlich, nein, die konnten wir unseren Konzertbericht nicht akzeptieren .. wir wussten ja, wie es dank Ebay wirklich gewesen war ;-)

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Lone Reviewer klären gerade mit San Glaser, wen sie bei der Ebay-Versteigerung der Chor-Plätze überbieten musste

 

Dann redeten wir noch über zukünftige Auftritte und Auftrittsorte, San Glaser war nicht nur gutgelaunt, sondern das Energiebündel an diesem Abend. Und San erwies sich als geschickte Moderatorin („Martin, komm mal, das sind die Konzertberichteschreiber“). So diskutierten wir noch mit Martin Langer über das im August geplante Stadtparkkonzert („da müssten schon einige Titel aus dem neuen Album in der Setlist sein“) und über die Website von Stefan Gwildis. Wir Lone Reviewer hatten schon mehrfach im Gästebuch dieser Website beobachtet, dass einigen Fans die Vorstellung der Band auf den Webseiten fehlt – wie auch bei Regy Clasen und Annett Louisan. Martin deutete aber an, dass sich da etwas tun würde, Texte und Bilder seien wohl schon produziert worden (Anmerkung bei Redaktionsschluss: Tatsächlich wurde mittlerweile bei Annett Louisan, auch bei 105music unter Vertrag, eine Rubrik über ihre Band online gestellt). Und da Martin Langer auch Produzent von San Glasers Album „Never in Vain“ war, erwähnten wir noch kurz die toll gelungene, luftige Produktion dieses Albums.

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Lone Reviewer befragt Martin Langer gerade über seine neue Rolle als Band-Kutscher und die Komplexität des “Brrrr” in der brandneuen Version von  “Ansage (Anreise) Tornesch”

 

Martin gab dann das Stichwort für alle. Die Nacht davor war extrem kurz, er war erst mit dem Flieger zurückgekommen. Er war hundemüde. Und San Glaser war von Martin abhängig, da sie bei Martin und seiner Frau auf der Couch schlafen sollte (und da hatten wir uns doch Musiker immer im Hilton vorgestellt, Hotelfernseher aus dem Fenster schmeißend?). Also verabschiedeten wir uns, auch von Chris, die das ja alles für uns organisiert hatte. Wir konnten dann auch die Motto-Frage des Abends beantworten ..

 

Wo ist Stefan?

 

Stefan war mittlerweile auch im Catering-Raum, ohne sauteuren Anzug, in zivil, und unterhielt sich mit der Rollstuhlfahrerin. Wir verabschiedeten uns dann auch von ihm, noch augenzwinkernd darauf hinweisend, dass wir Fiete Gwildis dann im Jahr 2020 als Youngster in der Gwildis-Band sehen wollen ..

 

Und wer sich Musiker immer noch vorstellt, im Jet-Set lebend, zwischen Auftritten nichts zu tun habend, lange schlafend, in teuren Hotels übernachtend, in feudaler Umgebung nach dem Konzert backstage Champagner und Kaviar schlürfend, der wurde eines besseren belehrt: Zumindest richtige Musiker sind herrlich normal, hetzen auch mal von Termin zu Termin, schlafen bei Kollegen auf Sofas, und essen und trinken nach dem Konzert etwas in einer größeren Abstellkammer für Stühle .. Herrlich normal, gewöhnlich, nett ... na ja, für aufregende Konzertberichte sind eben einige Erklärungsversuche der Musiker zu normal, zu gewöhnlich, zu nett, da müssen wir dramaturgisch dann noch immer nachhelfen ...

 

Wo ist Ralf?

 

Wer sich übrigens fragt, wo denn die aufregenden, nie gesehenen Fotos vom Backstage-Bericht bleiben, dem sei gesagt, dass bisher Lone Reviewer immer incognito agiert haben .. und nun erstmalig auf Fotos zu sehen sind .. bis auf Ralf .. wo ist Ralf? Naja, Ralf musste fotografieren ..

 

(Bericht von Andreas, unterstützt von Andre, Ralf, Renate; Fotos von Ralf; mit freundlicher Genehmigung von Stefan Gwildis und San Glaser)

 

 

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