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 No Name Face

Lifehouse - No Name Face

(2001)

"Von Traurigkeit und Zwiespalt"

 

Meiner Meinung nach nicht nur mit das beste Album dieses Jahres, sondern sogar fast eines der besten überhaupt in meiner Sammlung - wenn man mal im Regal-Bereich der "melancholischen" Werke verweilt. (Wieder mal) eines dieser Alben, das mit mehrmaligem Hören immer besser wird...

 

 Erwartet hatte ich eigentlich - aufgrund der aus dem Radio bekannten Single "Hanging by a moment" - ein Creed-ähnliches Album, was auch nicht verkehrt gewesen wäre... Aber es hat meine mir lapidar gesetzten Erwartungen weitaus übertroffen. Am Anfang dachte ich: "Naja... nicht schlecht,... kann man jedenfalls hören, ohne sich mit dem Kopf an die Wand zu schmeissen" (jemand schon mal Chris Cornell´s "Euphoria Morning" gehört ?!), aber inzwischen zwingt es einen förmlichst bei jedem Song mitzusingen. Die Stimme von dem erst 20jährigen Frontmann und Songschreiber Jason Wade geht einem derart unter die Haut, dass man sofort aus dem trostlosen Alltag entschwindet; dennoch aber in ein ganz tiefes Loch sinkt und sich einmal selbst reflektiert - starker Tobak ist das (!).

Ich möchte gar keine Vergleiche suchen, weil die Art wie Wade singt etwas einzigartiges hat. Aber um sich in etwa eine Vorstellung machen zu können: Stimmen von Creed, Soundgarden und Pearl Jam sind nur "ähnlich"; die Melancholie ist jedenfalls deutlich zu spüren !

 

Die Musik ist gemischt von Westküsten-Rock über Grunge bis hin zu langsamen balladigen Ohrwurm-bringenden Sahnestücken der besten Machart. Schwafelei  ?! Ja, muss aber sein bei diesem gebackten Wadeschen Kuchenwerk voll trauriger Lebensgeschichten; mit den geheimen Zutaten von Brendan O´Brien. Die Texte gehören zu dieser Sorte "mit Anspruch" - und Hintergrund. Viele der dargebrachten Worte sind mir persönlich auch schon einmal Gedankengang aufgetaucht. Dinge die einen eben so im Alltag beschäftigen und "nicht locker lassen wollen".

 

Der Sound ansich in gewohnt O´Brienscher Rock-Art übermalt, ist allerdings zu hinterfragen, wie diese Dreimann-Kombo denn "live" besteht; wurde das Album doch von etwa 12 (!!) Berufsmusikern an der (Über-)Zahl rund um das Produzenten-Gespann Aniello/O´Brien unterstützt ?!

 

Tut Euch jedenfalls mal den Gefallen, hört mal rein und beisst Euch ein Stück raus aus dem kalorienhaltigen Kuchen... Vielleicht empfindet Ihr ja ähnliche Zwiespalt wie ich.

 

(a.j.)

[ andre@lonereviewer.de ]

 

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