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 Morrissey

“Morrissey – you are the quarry“

 

 

Die Songs:

 

Ich freue mich, dass ich von den „Lone Reviewern“ gebeten wurde, für eine Brit-Pop-Ecke einige Beiträge zu schreiben. Nun, womit fängt man da als echter „Bratpopper“ an?

Mit „the Smiths“ oder mit deren unübertrefflichen Sänger und Songwriter, der kürzlich vom NME zum „greatest artist of all time“ und im allgemeinen als „best poetry ever” gekürten, extrovertierten, arrogant und größenwahnsinnig verschrieenen, 1959 im nordenglischen Manchester geborene Steven Patrick Morrissey.

 

Im letzten Jahr 2004 kam sein aktuelles Studio-Album „you are the quarry“ heraus. Nach sieben Jahren der Abstinenz ist ER wieder da. Und wie er wieder da ist. Für mich persönlich die Platte des Jahres 2004. „You are the quarry“ beginnt mit einem, für Morrissey untypischen drumloop,

„America, you’re heads too big“ sind seine ersten Worte, kurz gefolgt von den Worten:

„But where the President, is never black, female or gay, and until that day

you've got nothing to say to me, to help me believe”.

Für mich als “Amerikahasser” sind das natürlich Wasser auf meine Mühlen, aber man darf bei dem, was er von sich gibt, nicht auf seine persönliche Meinung schließen, denn der Wahlamerikaner flechtet sehr oft Ich-Erzähler in seine Texte ein. Hier gilt es fein zu differenzieren, was sicherlich nicht immer leicht fällt.

 

Der zweite Song „Irish blood, english heart“ ist zugleich die erste Single des Albums, welche mit einer kleinen Bonus DVD erschienen ist.

 

Die Ballade „Come back to Camden“, eine Ode ans alleine sein, löst in mir jedes Mal aufs Neue angenehme Träumereien und Gedanken ans alleine sein aus. Zu dem Song kann man sich prima allein ans Wasser setzen, ein kühles Blondes und einen „discman“ unterm Arm und Sonnenuntergang genießen. Das geht auch in Hamburg, habe ich mir sagen lassen  .

 

Eine weitere, wunderschöne Nummer ist „First of the Gang to die“, eine sehr würdige zweite Single des Albums. Textlich geht es um Hector, einem kalifornischen Teenager-Gang Idol aus L.A.

Der Song überzeugt durch eine sehr eingängige, gesungene Hookline im Refrain und eine sehr schön passende Gitarrenhook, man beachte auch die Sprecher, die immer mal wieder auftauchen.

 

Das Nachfolgestück „Let me kiss you“ ist für mich eines der besten Morrissey Solo-Songs überhaupt. Er sagte bislang immer, dass man einen Song so stehen lassen sollte wie er ist; ihn also nicht mehr verändern sollte, wenn er denn erst einmal veröffentlicht ist.

Im letzten Jahr trug sich aber folgendes zu:

Die Tochter von Nancy Sinatra, ihres Zeichens Morrissey-Fan hat dieses Lied gehört und Ihrer Mutter vorgeschlagen, es zu covern. Die wiederum bat ihn persönlich „let me kiss you“ singen zu dürfen und er willigte ein.

Die erste Single von Nancy Sinatras 2004er Album ist nun ein „Duett“ mit ihr, und ihm; die Background vocals sind nämlich auf der Sinatra-Version erhalten geblieben.

 

 

Der Sound:

 

Vom Sound her kommt die Platte insgesamt gut durch die Mitte, die Gitarren sind angemessen angezerrt und drücken die Songs sehr schön nach vorne. Der Gitarrist malträtiert häufig auch sein Delay, was aber sehr stimmig kommt und keinem Song Abbruch tut. Typisch british ist das Schlagzeug sehr im Hintergrund gehalten, aber leider ist für mich zu wenig Bass zu hören und an manchen Stellen klingt dieser eher wie eine Gitarre als ein Bass.

Diese Platte geht horchlappenmässig nach vorne los!

 

 

Meine Anspieltipps:

 

„America is not the world“

„Irish blood, english heart”

„First of the gang to die”

„Let me kiss you”

 

 

t.l. (thore@lonereviewer.de)

 

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