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 Delaware

Delaware - …and everything reminds me

[Veröffentlichung: 02.06.03 (leider nicht stattgefunden)]

 

Das ist mal wieder typisch und bezeichnend, wie man eine wundervolle Band mit Aussicht auf Erfolg auch in Deutschland dermaßen zugrunde richten kann. Wer Schuld ist? Ganz eindeutig die Plattenfirma. Die haben diese Band, die Ihresgleichen vergeblich sucht, hingerichtet, getötet, verspottet und dem Gar ausgemacht.

Kurzum, dieser Band ist wirklich der GAU (Größter Anzunehmende Unfall) passiert.

Aber wie es sich für eine richtige Band gehört, bleiben sie am Ball und geben nicht auf. Ich erinnere da nur mal an „the Rasmus“, die es in Deutschland erst nach dem dritten Anlauf „geschafft“ haben.

 

Ich lernte sie in den Jahren 2001 / 2002 kennen und lieben; sie waren in unserem damaligen Verlag „amv alser“. Sie sind extra von Norwegen nach HH gezogen und haben irgendwelche Jobs gemacht, um hier Fuß zu fassen. Nachdem die SONY das Album komplett fertig stellen ließ, war plötzlich alles aus, gedropt, einfach so, schluss, aus, basta. Der ein oder andere hat eventuell mitbekommen, dass sie einen „teaser“ auf Pro7 für irgendeine Serie hatten, das war´s leider auch schon, keine Chance für die Charts, das Album ist in Deutschland NIE erschienen.

Drei bis vielmal habe ich sie dann auch live in HH und Kiel sehen können, bevor sie dann Anfang 2003 wieder nach Norwegen zurückgegangen sind. Soweit ich weiß, haben sie immerhin in Norwegen etwas Erfolg gehabt, aber mit informativen Homepages ist es sehr dünn. Ich habe nur das gefunden, was im Rooster der Sony Deutschland und der Sony Norwegen war. Unter diesem Link kann man sich noch 4 Lieder im „.wax“ Format anhören. Leider nur 30 Sekunden lang, also nur ein sehr kleiner Einblick:

 

http://www.sonymusic.no/no/disc.php?id=4010089&lang=nor&cat=673657

 

Wer versuchen will die Platte zu bekommen, dem würde ich zu Amazon oder Ebay raten.

 

 

Der Sound:

 

Eigentlich bin ich nicht der Freund des „über den Kamm scherens“, aber bei dieser Band ist das etwas Anderes. Der Grundsound bestimmt die ganze Musik dieser Band: sehr melancholisch, The Cure, Placebo, Mansun, Pink Floyd aber auch das Feeling wie Apocalyptica sind ihrem teilweise sehr bombastischen Klangteppich nicht fremd, das Ganze dann noch in eine schöne, melodiöse Verpackung und dem glasklarem Gesang von Richard Holmsen durch den Fleischwolf gedreht und zack: Delaware !

Als Klanggewaltenbändiger versucht sich niemand geringeres als Georg Kaleve, den die Meisten nur von den Guano Apes und den Einstürzenden Neubauten her kennen. Ich finde er schafft es ganz gut, die Mischung aus Pop und Melancholie VERSUS Klanggewalt (-Welt) in eine Bahn zu lenken, das war sicherlich nicht einfach. Das was dabei herausgekommen ist, sucht aber in Europa ihresgleichen vergebens.

Den richtigen Bombast kann man aber nur live in einer kleinen Spelunke wie dem ehemaligen Hamburger Schlachthof erleben. Der Schlachthof klang eigentlich immer schlecht, aber wenn Delaware spielte war es nur beeindruckend und schön !

 

Meine Anspieltipps:

 

„everything sometimes“

„Crevice“

„always“

„decision“

 

t.l. (thore@lonereviewer.de)

 

 

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