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 Endlich

Einige „Lieblingslieder“ setzen sich erst nach Jahren in den Gehörgängen fest – manchmal  hat man eine LP mit einem solchen Lied schon Jahrzehnte im Schrank stehen. Andere Lieblingslieder werden zu diesen beim erstmaligen Hören.

 

Hört man diese Lieder zum erste Mal auf einer LP oder CD, hat man kein Problem: Man kann sein Lied wieder und wieder hören, bei CD-Playern reicht ein einfaches Bedienen der „skip-back“-Taste. Hört man die Lieder zuerst im Radio, hat man mehr Probleme, das Lied erst einmal zu identifizieren. Heute helfen dabei die Playlisten der Radiosender im Internet. Danach kann man die CD kaufen und sein Lied wieder hören.

 

Noch komplizierter wird es, wenn man „sein Lieblingslied“ zum ersten Mal in einem Konzert hört. Bei mir sind drei Lieder auf diesem Weg zum „Lieblingslied“ geworden. Der Leidensweg bis zum „Besitz“ der richtigen Version dieses Liedes ist hier jedoch am längsten.

 

Phase 1: Man hört das Lied im Konzert und ist gleich hin und weg. Normalerweise kann man sich dann weder auf Text oder Musik konzentrieren und weiß nur, dass das alles jetzt ganz toll ist und man unbedingt diesen Titel in dieser Version braucht. Am Ende des Konzertes besorgt man sich die Setlist und schaut nach, welcher Titel von welchem Album des Künstlers das denn war.

 

Phase 2: Man kauft sich die passende Studio-CD des Künstlers und ist oft enttäuscht. Neee, sooo hörte sich das im Konzert doch nicht an. Das ist doch so lahm und glatt. Ich brauche jetzt eine Live-Version dieses Titels.

 

Phase 3: Erscheint die Live-Version dieses Titels dann endlich auf CD oder DVD, ist die Leidenszeit zu Ende und man kann genießen – immer wieder.

 

Bei zwei Titeln der Gruppe „“The Corrs“ ist es mir in einem Konzert im November 2000 so gegangen. Bei „Dreams“ hörte ich im Konzert plötzlich .. das war doch .. das muss doch .. ein Titel von Fleetwood Mac sein .. von einem meiner Lieblingsalben „Rumours“. Nur hörte sich das bei den Corrs anders an .. besser .. viel besser .. aber warum nur? Die direkt nach dem Konzert gekaufte Studio-Version war schon ganz gut, besser noch die Live-Version von einer späteren Konzert-DVD. Ein Instrumental-Titel „Paddy McCarthy“ machte da viel mehr Probleme. Im Konzert fiel ich fast um, so mitreißend war der Song. Aber kein Text. Und damit keine Ahnung, wie der Song hieß. Später entdeckte ich ihn in der Setlist – und kaufte die zugehörige Studio-CD – und war maßlos enttäuscht – Paddy McCarthy erwies sich als langweiliger Schleicher. Da hatten die Corr-Geschwister dieses langweilige Ding während der Tour doch zum Highlight umarrangiert. Hier musste ich nun lange auf die DVD zur Tour warten, bis ich endlich diesen Titel in den Händen hatte.

 

Und seit ein paar Tagen, seit dem 25.2., stecke ich nun wieder in Phase 1 fest. Das Leiden hat erst begonnen . In einem Konzert von Regy Clasen und Band (siehe Konzertberichte) hörte ich einen Titel von einem noch nicht erschienen, neuen Regy-Clasen-Album: „Endlich“ hieß er.  Ich erinnere mich noch daran, dass nach einem schönen, etwas langsameren Beginn plötzlich ein „Durchstarten“ zu einem der mitreißendsten Songs des Abends kam. Die drei Sekunden dieses Tempowechsels (Anmerkung vom 28.3.2004: Seit heute weiß ich es wieder: Das war beim ersten Mal, als die Titelzeile „Endlich scheint mir die Sonne ins Gesicht“ gesungen wurde) laufen bei mir immer noch in Zeitlupe ab, ich war so begeistert, dass ich prompt vergaß, mir noch irgendetwas über Melodie oder Text zu merken.

 

Pech. Nun sitze ich da und weiß nur, das war irgendwie ganz große Klasse. Anfang April werde ich wieder wissen, warum. Da wird das Album erscheinen und Phase 1 wird beendet. Zum Glück kann ich Phase 2 in diesem Fall überspringen. Das neue Album von Regy Clasen wird gleichzeitig als Live-Version erscheinen – genau als Aufzeichnung „meines“ Konzerts vom 25.2.. Und da wird es dann meine Version von „Endlich“ auf jeden Fall geben.

 

Ich bin schon gespannt, wie sich mein Lieblingstitel eigentlich anhört

 

Tja, ich hätte natürlich in diesem Fall alles einfacher haben können. „Endlich“ wurde in den letzten Monaten als Hörprobe auf regyclasen.de bereitgestellt – so kann man einigen Einträgen im Gästebuch von Regy Clasen entnehmen. Aber „Murphy’s Law“ will es so, dass ich genau in dieser Phase nicht auf diese Website geschaut habe. Naja, dieses Leiden verstärkt nur die Vorfreude auf Anfang April. Ich werde hier nach Erhalt des Albums mal weiter berichten, was das Besondere an „Endlich“ ist ..

Anmerkung vom 4.4.2004: In den letzten Tagen konnte ich endlich “Endlich” sowohl in der Live-Version als auch in der Studio-Version hören - hundertfach?? Ich werde in den nächsten Tagen einmal beschreiben, warum das ein All-Time-Favorite Song ist ... gerade in der Live-Version ...

Andreas (andreas@lonereviewer.de)

 

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