Oft zu unrecht von "angeblich Musikgeschmack-erfindenden (sich aber nur halb-informierenden) Kritikern" gescholten, liefern sie, in "Unwissenheit" dieser, mit die besten Live-Konzerte ab, und das nicht erst seit der genialen MTV-Unplugged Darbietung von 1999. Noch im selben Jahr gaben sie ein grandioses Heimspiel vor etwa 50.000 begeisterten Fans im Stadion zur Lansdowne Road, Dublin, was sie endgültig in die Ebene der grossen Musikgruppen Europas heben sollte.Bereits im Frühjahr 1998 (bis dato keine drei Jahre bekannt !) haben sie in der  altehrwürdigen Royal Albert Hall (Aushängeschild für grosse Auftritte) mit einem Gastauftritt von Mick Fleetwood der Welt (TV-Übertragung anlässlich des St. Patrick-Days) gezeigt, dass sie Vollprofis sind und jedes ihrer Instrumente live in anmutender Perfektion beherrschen. Nicht umsonst wurden sie auch von etablierten Musik-Grössen wie den Rolling Stones (No Security-Tour) und  U2 (Elevation-Tour) bei deren Touren als Support-Act ausgewählt.

Die Corrs haben sich langsam als "Hinterhof-und Pub-Band" hoch gearbeitet.

Angefangen hat es mit einem Gastauftritt in dem Musikfilm The Commitments (1990) für den sie vorspielten und bei dem sie von ihrem jetzigen Manager John Hughes entdeckt wurden. Sie spielten sich die folgenden Jahre mühsam aber mit fröhlichem Enthusiasmus mit kleinen Auftritten auf etlichen Fleadhs (kleine irische Festivals) und Pubs in die Herzen der Fans, und hatten, nachdem sie von der in Irland ansässigen US-Botschafterin (welche sie bei einem ihrer Auftritte sah und sofort zu einem Fan wurde) zu einem Auftritt in Boston anlässlich der Fussball-WM`94 eingeladen wurden ---

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 Einschub einer netten Anekdote

und nachdem Sie bei der dortigen Suche nach einem Plattenvertrag fast frustriert und niedergeschlagen am Abreisetag kurz vor dem Rückflug nach Irland, nach etlichen Absagen von Plattenfirmen in ganz New York ("ihr seid uns zu irisch, das kann nichts werden, geht nach Hause !" [dies war noch vor der grossen Zeit von Riverdance] ) ganz frech zusammen mit ihrem Top-Manager John Hughes, in letzter Minute an die Tür von Mastermind David Foster (der übrigens gerade mit Michael Jackson arbeitete) klopften :

"Wir haben bei Ihnen einen Termin durch Ihren Assistenten bekommen [dem war natürlich nicht so], und würden Ihnen gerne mal was vorspielen!" [vorgespielt wurde, nach einer häufig überlieferten Erzählung, direkt in der Vorhalle des Hotels]

Foster`s direkter O-Ton damals : "Zwölf von zehn Punkten, Note Eins plus, sie sind fantastisch!" und später noch "Caroline (Anmerkung : an den Drums) ist die einzige Frau, die ich getroffen habe, die den Takt halten konnte, und Andrea konnte auch noch aus einem sechs-Dollar-Instrument (Anmerkung : der irischen Tin-Whistle) einen wunderschönen Sound  heraus holen!"

( Jim lobte er weiter als erstklassigen Musiker und Organisationstalent, und bei Sharon fand´ er neben ihrem herrlich-keltischen Violinenspiel auch noch besonders ihre Gesangstimme sehr ansprechend ! )

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--- ihren Durchbruch (nach monatelanger "Durchsetzungs- und Überzeugungsarbeit" mit ihrer noch etwas stutzigen Plattenfirma die irischen Elemente betreffend!) 1995 mit dem Album FORGIVEN, NOT FORGOTTEN.

Dieses innovative (von den Corrs so gewollte!) "keltische" Poprock-Album (untermalt mit einer Reihe "rein-instrumentaler" Interpretationen irischer Traditionals) hat neben dem Zweitling TALK ON CORNERS (1997) in England sämtliche Rekorde gebrochen (wie schon den Beatles, gelang es den Corrs, gleichzeitig die beiden ersten Plätze der UK-Albumcharts für sich zu beanspruchen).

Desweiteren sind Sie in den aktuellen UK-5-Jahrescharts (1998-2002) mit 5,8 Millionen verkaufter Alben (noch vor den irischen Pionieren U2) auf Platz 2 :

1. Robbie Williams

2. The Corrs

3. Westlife

4. Madonna

5. The Beatles

6. Steps

7. Shania Twain

8. U2

9. Travis

10. Stereophonic

Zwei Songs ihres In Blue-Albums (2000) waren ausserdem nominiert für den Grammy, und für dieses Jahr (2003) sind sie sogar in einer gewissen Form für den Oscar mit-nominiert : bei dem wunderschönen Song "The hands that built America" von U2 für den epischen Film "Gangs of New York" hat Sharon Corr (die Violinistin) instrumental mitgewirkt.

Bis heute haben die Corrs mit ihren drei Studioalben und dem genialen MTV-Unplugged, sowie dem aktuellen "Live in Dublin-Album" (VH-1, Import) schon fast die 30 Millionengrenze verkaufter Alben erreicht ! Die grosse Auswahl ihrer bisherigen fantastischen, abwechslungsreichen Songs reichte sogar schon aus, um im Jahr ´01 bereits ein Best Of-Album auf den Markt zu bringen.

Die Corrs waren es auch, die als erste Band am intensivsten das neue Medium der DVD genutzt haben. In den ersten Jahren des ständig wachsenden Musik-DVD-Marktes gab es von Ihnen bereits drei (!!) Live-DVDs (Royal Albert, MTV Unplugged und Landsdowne Road) - nichteinmal Madonna konnte da mithalten.

Nicht allein dieses Beispiel zeigt, dass die Corrs besonders mit ihren Livequalitäten aufwarten können.

Kein technischer Schnickschnack oder übertrieben grosse Bühnenshow - einfach nur lebendige Musik vom Feinsten (!).

"Playing live is the most important thing for any musician, you can see each other, you're expressing yourself and losing your inhibitions, and you can distinctly see the effect you are having on the audiences."

(Andrea Corr)

Aufmerksam wurde ich auf die Corrs, die übrigens alles andere als eine bloße Mädchen-Band sind (die Band besteht seit geraumer Zeit aus drei Männern, davon Jim Corr an Gitarre und Keyboards und die zwei ständigen Begleitmusiker Anto Drennan an den lead-guitars und Keith Duffy am Bass, die beide praktisch schon zur Familie gehören, und drei Frauen, mit Andrea an den lead-vocals und der tin-whistle, Sharon an der Violine und background-vocals und Caroline Corr an den Drums und der Bodhran, sowie gelegentlich keyboards), als ich sie das erste Mal bei einem Benefizkonzert von "Pavarotti & Friends" mit ihrer genialen, "mystisch und keltisch"-gleichen Version von DREAMS geniessen durfte.

Sollten sie sich mit ihrem nächsten Album (wird 2004 erscheinen) wieder zurück zu ihren Wurzeln begeben (das letzte Album IN BLUE galt für viele Fans als zu sehr mainstream und für den amerikanischen Markt überproduziert) und gleichzeitig wieder zu IHREM originellen eben Corrs-typischen Sound der sie bei "Forgiven, Not Forgotten" noch so auszeichnete : keltische Violinen- und Tin Whistle-Klänge gemischt mit Pop- und Rock tönen, unterstützt durch eingehende Drums und Bodhran-Percussions im Mix mit modernem aber auch mal akustischen Gitarren-Sound) zurückfinden, können sie sich endgültig zu den ganz grossen Musikgruppen im Geschäft gesellen...

Ich würde es ihnen wünschen - selten eine Band gesehen, die live so sehr Spass am Musizieren hat und dabei trotzdem nicht die Professionalität ausser Acht lässt (klasse Live-Arrangements ihrer Pop/Rock-Songs als auch intensive Eigen-Interpretationen traditioneller Instrumental-Stücke - wer die "In Blue-Tour"-Live-Version von Paddy McCarthy kennt, weiss, wovon ich rede ;)) !

Wie bereits oft gesagt, man muss sie mal LIVE erlebt haben, um sie im Ganzen beurteilen zu können - dies macht den Unterschied aus ;) !.

Ihr letztes Live-Album " VH-1 presents The Corrs - Live in Dublin" (2002) beweist dieses in jedem Detail. Zusammen mit Gastauftritten von Bono und Ronnie Wood gelang ihnen mal wieder ein absolutes Meisterwerk in Sachen Liveumsetzung ihrer Studio-Songs !

"F..k the ignorant critics !"

Meine Lieblingsalben :

Forgiven, Not Forgotten (1995), MTV-Unplugged (1999), VH-1`s The Corrs - Live in Dublin (2002)

Auch sehr zu empfehlen :

Royal Albert Hall (DVD, 1998), Live at Lansdowne Road (DVD, 1999)

Kleiner Tip :

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