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 Doro (2002)

Doro

(Grosse Freiheit, Hamburg 08.11.2002)

 

120 Minuten pure and true Metal !!!

Ich, als bekennender Manowar-Fan, fühlte mich leicht zurückversetzt in die 80er Jahre des wahren Metals, als ich mit meinen Freunden Joana und Tobi in die Grosse Freiheit kam. Da waren sie wieder, die Anhänger ACDCs, Iron Maiden und Motorhead mit ihren langen Haaren und zerfetzten stark bestickten Jeansjacken. Mitte 30 im Altersdurchschnitt und leicht weise geworden, so schien es. Ja richtig gesittet ging es zu. Man fühlte sich wohl. Nun war es nach all den Jahren voller Grunge und Nu Rock wieder Zeit für echten ehrlichen Heavy Metal :

Die Freiheit war voll, nicht überlaufen, aber voll. Um 20.20 Uhr gingen die Lichter aus und die überwiegend amerikanische Band (nur der Keyboarder ist ungarisch-deutscher Abstammung) spielte ihr bebendes Intro bis ihre Frontfrau Doro kraftvoll auf die Bühne schritt.

Ich habe Doro nie so recht verfolgt (warum eigentlich nicht ?!) - es sollte meine Premiere werden. Ich kann also "nur" objektiv von dem Konzert berichten. Jedoch bedarf es keinem langjährigen Fandaseins, um die Qualität zu erkennen. Die Band war eingespielt und Doro sang extrem gewaltig, rauh und metallisch zittrig ihre Hymnen, Uptempos und Balladen. Immerwieder gab es das Spiel zwischen Publikum und Doro. Beide puschten sich headbangend und armschwingend gegenseitig stimmungsvoll auf - man genoss es.

Besonders herauszuheben war auch das Solo ihres durchtrainierten Drummers, der wie ein Derwisch über seine Becken, Drums und Cymbals fegte. Dabei war er so konzentriert, dass er garnicht bemerkt hat, wie ihm ein bescheuerter "Fan" einen vollen Getränkebecher auf den Bauch warf. Er liess sich nicht beirren und führte seinen genialen Part fort. Er verstand sein Handwerk. Er hat zwar erst bei seinem dritten Versuch einen der permanent in die Luft geworfenen Sticks wieder auffangen können, aber dafür konnte er umso besser "fette" Rythmen von sich geben - wobei er sich dabei auch eines grossen Gongs bediente.

Ein kurze Beschreibung des Teams: 1 Bassist, 1 Keyboarder, der auch mal zur E-Gitarre griff, ein Lead-Gitarrist, der Drummer und eben Doro, sowie ein paar Roadies die sich u.a. auch um die Pyrotechnik (vier hoch aufgebahrte Schüsseln mit entzündbaren Flammen) und das Bühnendesign (u.a. ein paar anzuzündene Kerzen, Doro-Banner im Hintergrund und Alienflaggen im Vordergrund) gekümmert haben.

Ich, als Neuling, erkannte zwar nur die Songs ihres erst kürzlich gehörten `93er-Live-Albums, liess mir aber von meinen Begleitungen ein paar weitere ältere Songs bestätigen.Dabei war auch die klasse umgesetzte Version des Billy Idol-Hauers "White Wedding", sowie ein paar Tribute-Songs für die Motorhead-Bagage.

Insgesamt kamen sie viermal auf die Bühne, einmal eben plus drei Zugaben mit mehreren abwechslungsreichen Songs.Die Setlist, der gut ausgesteuerten Songs, richtete sich, so erfuhr man, nach einem Fan-Vote der offiziellen Doro-Homepage - sowas nennt man Fanarbeit !! Man kam hier voll auf seine Kosten, und das bei einem derzeit günstigen Preis von etwa Euro 20,--.

Am Ende verabschiedete Doro sich, fast den Tränen nahe, mit ihrer Band von Hamburg (angeblich ihre lauteste Location in Deutschland) im extra für den Abschied, in U2-Manier, hell erleuchtetem Raum, damit sie ihre besten Fans sehen konnte. Es war vorerst das letzte Konzert in Deutschland. Nun wollte sie ersteinmal Europa erobern - viel Erfolg !! Achwas sag ich, viel Spass ! Wir hatten ihn ;)

 

( a.j. )

[ andre@lonereviewer.de ]

 

 

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