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 Mandoki Soulmates Allstars

Mandoki Soulmates Allstars – Legends of Rock

 

Liest man sich die Tracklist der CD durch, so hat man zunächst einmal gemischte Gefühle: Ist das wieder eine der über hundert Best-Of-Sammlungen der Rockgeschichte? Oder spielt hier eine zweitklassige Coverband eben diese Superhits uninspiriert nach?

 

Nichts von beiden. Die Stars spielen selbst, aber allesamt live in Neueinspielungen, die während der ZDF-Sendung „50 Jahre Rock“ oder bei den Live-Proben zur Nachfolgesendung „50 Jahre Rock Love Songs“ entstanden sind. Eine schöne Zusammenstellung von live eingespielten Superhits also, viele mit den Originalkünstlern an Gesang, Gitarre, Bass oder Orgel, dazu eine gute Basis-Band als ständiger Begleiter. Und der Sound ist handgemacht, beswingt und relaxt, in den Gesangsteilen vielleicht etwas unfertig (aber damit garantiert auch nicht im Studio nachträglich aufgebessert).

 

Wer sind nun die Mandoki Soulmates? Zunächst einmal besteht die Basis-Band aus Mathew Fisher, Laszlo Bencker (Keyboards), George Kopecsni (Gitarre), Masha Elstner (Gesang) und Leslie Mandoki (Schlagzeug) selbst. Die Allstars, die auf fast allen Titel mitspielen,  sind dann Ian Anderson (Jethro Tull; Gesang und Querflöte) und Chris Thompson (Manfred Mann’s Earth Band; Gesang). Dazu kommen viele weitere Allstars für einige Songs beziehungsweise eine der beiden Hälften der CD.

 

Die erste Hälfte der CD gibt die Live-Titel der ersten ZDF-Sendung „50 Jahre Rock“ wieder. Es singen und spielen hier zusätzlich:

 

  • House of the rising sun (mit Eric Burdon, Gesang, von den Animals)
  • Whiter shade of pale (mit Gary Brooker, Gesang, von Procol Harum)
  • Smoke on the water (mit Jon Lord, Keyboards, von Deep Purple; Peter Frampton: Gitarre;  Bobby Kimball von Toto und Chris Thompson: Gesang)
  • Locomotive breath (mit Ian Anderson und Masha Elstner, Gesang)
  • Blinded by the light (mit Chris Thompson, Gesang)
  • Baby I love your way (mit Peter Frampton, Gesang und Gitarre)
  • Hold the line (mit Bobby Kimball solo an Gesang und Keyboards)
  • A dreamer’s not a fool (Soulmates)
  • Imagine (Soulmates Allstars)

 

Viele der Titel sind umarrangiert worden, insbesondere ist die Flöte von Ian Anderson im Dauereinsatz bei den ersten fünf Titeln. „Locomotive Breath“ überrascht durch Masha Elstners Gesang, die bei einigen Strophen Ian Anderson ablöst und mit der wesentlich ausgebildeteren Stimme glänzt. „Hold the line“ ist ein Bobby-Kimball-Solo, nur mit Klavier und Gesang eingespielt.

     

Die zweite Hälfte der CD gibt sechs Titel von den Live-Proben zur zweiten ZDF-Sendung „50 Jahre Rock Love Songs“ wieder, die erst gestern im ZDF live ausgestrahlt wurde. Es singen und spielen hier zusätzlich zunächst Victor Bailey am Bass und dann:

 

  • Sunshine of your love (Jack Bruce, Gesang und Gitarre, von Cream und Steve Lukather, Gesang und Gitarre, von Toto)
  • Living in the past (Ian Anderson, Gesang)
  • Davy`s on the road again (Chris Thompson, Gesang)
  • Don`t let me be misunderstood (Soulmates Allstars)
  • Rainbow Angel (Soulmates)
  • All you need is love (Soulmates Allstars)

 

Im zweiten Teil fehlen leider einige Songs und auch einige Künstler, die in der ZDF-Sendung am 27.11. in Bremen auf der Bühne mitgespielt haben. So sah man im Fernsehen bei „Davy’s on the road again“ den Keyboard-Meister Manfred Mann mit einem begeisternden Synthesizer-Solo, das auf der CD fehlt. Weiterhin sang im Fernsehen Eric Burdon  selbst „Don’t let me be misunderstood“, auf CD wechselt sich Chris Thompson mit anderen Soulmates Allstars ab. Greg Lake (ELP), Dolores O’Riordan (Cranberries), Scott McKenzie, Lou Gramm (Foreigner), Manfred Mann, Percy Sledge, Paul Carrack (Mike and the Mechanics) sah man live im Fernsehen, man hört sie aber leider nicht auf der CD.

 

Immerhin: auf der CD gibt es wiederum Gimmicks, die im Fernsehen nicht gezeigt wurden: Steve Lukather beispielsweise war bei den Proben dabei, nicht aber mehr zur ZDF-Sendung. Er spielt mit Jack Bruce zusammen „Sunshine of your love“, einen Titel, den er sich auch schon für das Toto-Album „Through the looking glass“ als Cover-Version ausgesucht hatte. Und „Don’t let me be misunderstood“ glänzt in der CD-Version durch bessere Instrumentalteile, insbesondere Flöte und Keyboards ragen hier heraus.

 

Für die Fernsehzuschauer, die von den Mandoki Soulmates Allstars (wie ich) begeistert waren, eine tolle Erinnerung an zwei schöne Fernsehsendungen – mit leichten Abstrichen in der B-Note. Einige Nörgler gibt es natürlich auch schon: Klar ist „Smoke on the water“ ohne Ritchie Blackmores Gitarre und mit Flötenbegleitung ein anderer Titel geworden. Klar sind die Stimmen der Altmeister brüchiger als in jungen Jahren. Aber klar ist auch, dass hier Könner Musik machen, handgemachte Musik, und dass die Arrangements ein schnödes Studio-Best-Of klar übertreffen. Während die offiziellen CDs zur Sendung in dieser Hinsicht eher eine Enttäuschung sind, freut mich, dass es diese Live-Version gibt.

 

Andreas H. (andreas@lonereviewer.de)

 

 

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